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Tiergeschichten
Jana und die Bundeswehr
Ich, mit meinem 6 Wochen alten Wolfsspitzwelpen Jana, unterwegs in der Hildener Heide.
Gegenüber eine Kaserne, die zu eben diesem Zeitpunkt eine Gruppe Soldaten zum morgendlichen Dauerlauf - im Gleichschritt - schickt.
Damit der Gleichschritt auch ja stimmt, läuft vorne vor ein sehr eifriger Mensch, mit Trillerpfeife im Mund. Und er pfeift und pfeift.......
Alles rennt hinter ihm her. Brav im Gleichschritt!
Ganz hinten auch ich, da ich kommen sehe, was passiert!
Da, direkt vor mir, hoppelt meine kleine aber gar nicht langsame Jana.
Durch einen geschickten Ruck nach hinten aus dem Halsband gerutscht und jetzt auf Erkundungsgang. (Macht man so bei der Bundeswehr, hat sie mal irgendwo gehört.)
Und da die komischen blauen Dinger so schön vorneweg flitzen, muss sie doch mal probieren, was es damit auf sich hat.
Gedacht, getan, Anlauf genommen und reingezwickt.
Mensch, was kann das Ding schön quietschen und es wird auch gleich viel schneller!?
Gleich wieder hinter her und noch mal   ATTACKE! Wieder quietscht es und diesmal springt das Ding auch noch!
Dahinten keuche ich, das Frauchen.
Wahrscheinlich denkt Jana gerade:“ Sollte vielleicht hier auch mal im Gleichschritt laufen?“
Und vorne pfeift es und pfeift.....
Dahinter rennt nichts mehr im Gleichschritt, denn nicht mehr so ganz hinten rennt Jana, auf ihren Stoppelbeinen.
Sie startet eine Attacke nach der nächsten, immer in die Jogginghosenbewehrten Beine dieser ehemals stolzen Truppe, die noch vor wenigen Augenblicken den ultimativen Gleichschritt beherrschte.
Alles rennt lachend und quietschend durcheinander, um die Beine vor den messerscharfen Milchzähnen von Jana in Sicherheit zu bringen.
Und vorne pfeift es und pfeift ...und hinten schreit es „Nein“ und „Aus“ und schreit.....
aber Erfolg hatte ausschließlich JANA
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 Jana und die Polizei
Jeder Hund und sei er noch so klein, entwickelt im Laufe seiner Prägung auf den Menschen Angewohnheiten,
die er bis zum Ende seines Lebens nicht mehr verliert.
Da kann man Konsequenz zeigen, bis man glaubt, man habe im Leben noch nichts von Ausnahmen gehört,
man kann schimpfen bis man heiser ist, man kann gutes Verhalten loben und loben und loben, aber dann zeigt sich wieder es nützt nichts!
 
So bei meiner Jana.
Als Welpe von einem Polizisten geärgert (wir wohnten damals über einer Polizeiwache)
vergaß Jana niemals, dass Polizisten nur eins sein können: Feindbilder!
 
Jeder Polizist, gehüllt in eine Uniform, wurde sofort zum auserkorenen Angriffsziel.
Will heißen: Jana schmiss sich in die Leine, stellte alle Haare auf dem Rücken hoch (was bei einem Wolfsspitzmix nicht gerade wenig sind!)
fletschte die Zähne und knurrte, was das Zeug hielt.
Zusammen mit einem Polizisten eine Türe benutzen? Aber nicht mit Jana!
Wir kamen die Treppe herunter, eine Streifenwagenbesatzung wollte dringend zu einem Einsatz :
Sie kamen, sahen Jana und schlossen die Wachentüre wieder von innen!
(Allerdings haben wir uns dann beeilt, das Gebäude zu verlassen, denn wir wollten ja nicht Schuld sein, wenn die Polizei zu spät kommt!)
 
Eines Sonntags hielt ich mich auf dem Hof auf, um mein Auto einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.
Ein Streifenwagen fuhr auf den Hof, und da es sehr warm war, ließen die Beamten die Türen auf.
Hinten auf dem Rücksitz meines Wagens hatte Jana es sich bequem gemacht.
Da sie ruhig und zufrieden dort schlief, ließ ich die Türe auf und saugte den Kofferraum.
Auf einmal eine sehr gequälte leise Stimme, die vorsichtig meinen Namen rief !?
Oder litt ich schon an Halluzinationen??
Staubsauger aus, gelauscht....,da..., wieder diese Stimme!
Ich mich auf dem Hof umgeschaut, aber nichts zu sehen.
Plötzlich wieder diese Stimme, die meinen Namen rief!
Dann eine Eingebung: Ich sah zum Hauseingang hin und dort standen sie....zwei Polizisten mit sehr gequältem Gesichtsausdruck
und Blickrichtung auf ihren Streifenwagen.
Ohne dass ich es gemerkt hätte, hatte Jana sich überlegt, dass es Zeit wäre, sich einen neuen Platz zu suchen.
Sie hatte den Polizeiwagen geentert und es sich auf dem Fahrersitz bequem gemacht.
Leider mussten die Polizisten wieder zu einer Routinefahrt, trauten sich aber wegen Jana weder auf den Hof, noch in ihr Auto.
Jana gerufen, sie kam und die Beamten durften weiter arbeiten.
 
Zweimal hatte Jana in ihrem Leben auch einen Beamten gekniffen, da sie die Situationen verkannte und sich angegriffen fühlte.
Da aber alle Beamten die Geschichte meines Hundes kannten und ich mich immer bemühte solche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen,
gab es nie ernstere Konsequenzen für meinen Hund. Weder Maulkorbzwang noch Leinenpflicht!
Das rechne ich den Polizisten der Wache hoch an, denn der „nette Kollege“, der meinen Welpen immer geärgert hatte
(obwohl ich ihn mehrfach gebeten hatte es zu unterlassen ) war mittlerweile versetzt worden.
 
Im Alter wurde Jana dann etwas ruhiger und solange die Polizisten keine bedrohlichen Gesten machten, ließ sich Jana dann sogar streicheln,
besuchte die Beamten hinter dem Tresen der Wache und holte sich Leckerchen ab.
Als Jana im Alter von 16 Jahren starb, trauerte die gesamte Wache mit uns um diesen Polizistenfeindlichen Hund
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Der Riesenzwerg

 

Als Paco eine Woche vor Ostern 2005 mit meinen Eltern aus Spanien angereist kam, dachte ich mir ” Jetzt kommst du mal deiner Staatsbürgerpflicht nach und meldest deinen Hund an.”

 

Gedacht , getan und dem Amt meinen Hund als Podenco-Terriermix angemeldet.

 

Rückruf vom Amt: “Wie groß ist denn ihr Hund? Und gehört er denn einer potentiell gefährlichen Rasse an?”

Antwort von mir: “38 cm, 8kg, keine gefährliche Rasse”

 

Antwort vom Amt: ” Bei Mischlingen MUSS eine Rassefeststellung durch den Amtstierarzt erfolgen!”

 

Na gut, geh´n wir eben zum Amtstierarzt!? Hab ja auch sonst keine Probleme!

 

Paco gut zugeredet sich anständig zu benehmen und das Büro der Amtstierärztin geentert:

 

Amtstierärztin: “Gefährlich ist der aber nicht! Welche Rasse ist das denn?”

Ich gedacht: “??” Geantwortet: ” Podenco -Terrier-Mix?”

 

Amtstierärztin: “Ich denke Schnauzermischling. Schreiben Sie das in die Anmeldung!”

Ich gedacht: “????” - “Na, wenn sie meint?!”

Amtstierärztin:” Wie alt ist er denn?” Holt einen Zollstock aus dem Schubfach

Ich geantwortet: “Circa 8 Monate laut Tierarzt”

Amtstierärztin: “Dann muss ich mal schauen, wie groß er jetzt ist!”

 

Ich gedacht: “Schön, jetzt misst sie eben noch deinen Hund, der genau 38 cm hat und dann haben wir das auch hinter uns”

 

Amtstierärztin misst ihr Stuhlbein mit der Feststellung: “Der Hund ist so hoch wie das Stuhlbein und außerdem wächst der noch!”

 

Das Stuhlbein hatte 42 cm. Laut Regelung von Nordrheinwestfalen gehört mein Hund dank Stuhlbein zu den Hunden der 20/40 Regelung. Das heißt: 20kg Gewicht und/oder 40 cm Körpergröße = großer Hund = Sachkundenachweispflicht.

 

Ich also, nach unfruchtbarer Diskussion, zu meinem Tierarzt (der sich fast an seinem Lachanfall mit anschließender Hustenattacke ins Jenseits katapultiert hätte *grins*) und mit Bravour den Test abgelegt, 25 Euro gelatzt und meine lebenslange Tauglichkeit zum

Führen großer Hunde in Empfang genommen.

 

Allerdings weiß ich immer noch nicht, für was jetzt der Sachkundenachweis gilt:

Für den Hund oder für das STUHLBEIN????

 

Na, aber immerhin weiß ich jetzt die überaus seltene Rasse meines Hundes:

 

RIESENZWERG

 

Allerdings hat er jetzt tatsächlich 42cm und immerhin 9 kg!

 

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